Zwischen Lehrmeinung und Erfahrung

Erlebt

Die Medizin ist schon eine ungenaue Sache. Wir erleben dies grade aktuell am eigenen Leib. Und zwar jeden Tag. Wir haben es fast täglich mit einem neuen Dozenten zu tun. Dieser steht mal mehr, und mal weniger in der Praxis. Nun wird ein Fallbeispiel besprochen. Wie der Dozent dieses Problem kommentiert und angeht, hängt vorwiegend von seiner subjektiven Felderfahrung ab. Und in der Notrettung stehen wir quasi immer vor einem Problem. Und so beginnt die Diskussion. Sollen wir nun nach Meinung und Erfahrung des Dozenten handeln, oder nach der Schullehre? Und so gehen die Diskussionen hin und her. "Ja, aber der gestern hat gesagt", "in diesem Buch steht was anderes!", "ich habe gehört dass...". Ein Dozent sagt es richtig. Du kannst 10 verschiedene Fachbücher lesen und du wirst 20 verschiedene Lösungen kriegen. Wie recht er hat.

Gelernt

Patient ist nicht gleich Patient. Gerade bei pädiatrischen Notfällen haben wir es mit teilweise entscheidenden anatomischen Unterschieden zu tun. Da denkt man doch dass der Körper, ob jung oder alt, gleich gebaut ist. Ist er nicht, vor allem wenn es um die Atemwege geht. Hier ist ein Kleinkind ganz anders zu behandeln als ein Erwachsener. Und damit es nicht zu einfach wird: Pädiatrische Notfälle machen lediglich 3-7% des Rettungsalltages aus. Da ist also nun einiges anders, du hast weniger Erfahrung, und meist triffst du auf, mit Recht, verzweifelte Eltern. Dies ist ein Feld, wo, so glaube ich, kaum ein Rettungsdienstler ohne Adrenalinausschüttung ausrückt. Egal wie erfahren er sein mag.


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