Wenn das Böse zuschlägt

Erlebt

Im Rettungsdienst müssen wir uns zunehmend mit Terrorlagen und dem Einsatz von Schuss- und Stichwaffen auseinandersetzen. Der heutige Fortbildungstag zum Thema "Taktische Notfallmedizin" drehte sich um lebensrettende Sofortmassnahmen in solchen heiklen Fällen. Wir übten die Versorgung von stark blutenden Traumas, das Abbinden der Extremitäten bei Amputationen, die Behandlung von Schussverletzung speziell im Bereich des Brustkorbes und einiges mehr. Innert Sekunden müssen die lebensbedrohlichen Verletzungen erkannt und richtig bekämpft werden. Dies funktioniert nur dank regelmässigen Trainings. Wir üben dies unter anderem an Tierkadavern um eine möglichst realistische Übungsumgebung zu simulieren. Wer sich hier ekelt der wird im Ernstfall wohl selber zum Patienten.

Gelernt

Kurse, wie der heutige, lassen tief in die Abgründe der Menschheit schauen. Wir müssen uns auf Szenarien einstellen welche furchtbarer kaum sein können. Das Böse scheint hinter jeder Ecke zu lauern. Natürlich tut es dies glücklicherweise nicht jeden Tag, aber wenn es dann mal zuschlägt müssen wir bereit sein. Und diese Ambivalenz ist eine Herausforderung unseres Berufes. Vielleicht werden wir nie im Leben damit konfrontiert, wenn aber etwas in unserem Gebiet geschehen wird, dann werden wir dabei sein. Und dann müssen wir funktionieren, da vieles nicht mehr funktionieren wird. Es geht also darum den potentiellen Ernstfall wahrlich ernst zu nehmen. Ohne sich davon verrückt machen zu lassen. 

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