September 2020 - Das Ding am Gurt
Die Schicht beginnt mit einer fast rituellen Übergabe des Einsatzmelders. Sobald dieses kleine eckige Ding an deinem Gurt hängt bist du diesem für 12 Stunden unterstellt. Je nach Einsatzart piepst der Melder unterschiedlich, auf einem kleinen Display lässt sich zudem ablesen welche Art von Notfall einem erwartet und liefert erste Infos zum Patienten und Einsatzort. Die Informationen sind manchmal präzise und geben wieder was uns vor Ort erwartet. Oft aber auch nicht, da der Anrufer zu ungenaue Schilderungen der Szene übermittelt. So oder so ist jeder Alarm ein Start in kleines oder auch grosses Abenteuer. Das Gerät ist ein eigentliches Metronom des Rettungsalltages. Tickt es nicht, dann werden die Tage lang, tickt es zu schnell dann läuft der Schweiss. Und meist läuft es unregelmässig. Als wollte es uns sagen: "Schau her, ein Leben läuft ganz selten im Takt! Versuche gar nie erst in den Rhythmus zu kommen. Sondern lebe dein Leben im Moment, was gleich um die Ecke kommt kannst und sollst du nicht wissen."